Um 1400h haben Reiner und ich mit der Drallen Deern die Ritterhuder Schleuse genommen. Schleuser Marco hatte alles bestens vorbereitet und Reiners Dorle hatte sich auch an der Schleuse versammelt, um noch ein paar Filmclips zu drehen (kommen hier später auch!).

Alles bestens, auch das Mastlegen zuvor mit der neuen kräftigen Kleinwinde unter Antrieb durch eine 16er Nuss auf einem Akkuschrauber verlief mustergültig. In Grohn, wo wir den Mast wieder stellten, hielt uns zunächst eine fröhliche Stimme quer übers Wasser davon an: Vereinskamerad Karl-Heinz lag dort mit seinem noblen „Schnellboot“ und freute sich, uns zu treffen. Der Akkuschrauber stellte den Mast sogar im Schnellgang (sonst dauert es seeehr lange….) und Reiner hatte erfolgreich dafür gesorgt, dass sich nichts irgendwo an der Kajüte verhakte (was eigentlich immer passiert). Also: technischer Umbau voll geglück! Eine Reparatur für alte Herren: jetzt weniger „Hauruck“ und dafür mehr Drehzahl am Schneckengewinde.

Drehzahl gibt es gerade auch, während ich diese Zeilen schreibe: Reiner hat ein Fläschchen wunderbaren Marillenbrandes mitgebracht, an dem wir uns hier jetzt gütlich tun. „Hier“ – das ist der Hafen von Großensiel bei Nordenham.

Wir waren um 1920h am Steg fest, nachdem wir über den Schlick bis zum Außensteg gerutscht waren und den Schlick unter uns kräftig plattiert hatten. Dann kam, was kommen musste: Eine Dose Linseneintopf fand ihren Weg in unsere Mägen mit Verstärkung durch „Opa’s Brot“ (natürlich falsch geschrieben mit „Deppen-Apostroph„, ist also ein Zitat!), einem ausgezeichneten Schwarzbrot.

So, und nun zum Plan für morgen:

Die Tide liegt schlecht für Fettsiel oder Wremen. Der Wind soll kräftig werden. Wir würden also nachmittags bis abends lange im Priel liegen und auf das Wasser warten, um dann in Dunkelheit Pricken zu suchen, die gar nicht mehr stehen. Wenn`s unbedingt sein müsste, es würde irgendwie gehen, aber es muss ja nicht. Wir wollen entspannt bleiben. Also wurde mein Vorschlag akzeptiert, den guten Segelwind für einen schönen Segeltörn mit der Mittagsflut zu nutzen. „Zurück“ nach Absersiel segeln! Und da gibt es auch wieder zwei Varianten, eine schnelle und entspannte und die andere mit etwas mehr Timing und Nervenkitzel: bei HW über die Südmündung der Schweiburg in die Schwei einlaufen (wo es tierisch flach sein kann) und davor den längeren Segeltörn auskosten. Oder aber direkt in die Nordseite der Schweiburg einlaufen (am AKW) und dann Absersiel direkt ansteuern. Mal sehen, wonach uns morgen zumute sein wird…

Reiner spült erst mal das Geschirr und ich bearbeite noch ein paar Fotos und Filmchen, die ich vermutlich nachher noch nachschieben werde. Absersiel hat übrigens auch den Vorteil, dass ich morgen Abend dann meine lange Antenne spannen kann, um die Morsetaste für die Conveniatrunde zu schwingen! Außerdem war ich diese Saison noch gar nicht im Absersiel – Schande über mein Haupt! Es wird also Zeit…